
Thüringen bietet optimale Bedingungen: Attraktive Möglichkeiten für Verpachtung von Flächen
7. August. 2024
Solarparks in Thüringen: Großes Potential für Verpachtung von Flächen
Thüringen, im Herzen Deutschlands gelegen, bietet aufgrund seiner geografischen Lage und klimatischen Bedingungen gute Voraussetzungen für die Nutzung von Solarenergie. Mit durchschnittlich etwa 1.500 Sonnenstunden pro Jahr ist das Bundesland gut positioniert, um von der Photovoltaik zu profitieren. Mit einer installierten Photovoltaikleistung von über 2.000 Megawatt (MW) steht Thüringen auf Platz 8 der Bundesländer in Deutschland. Photovoltaikanlagen in Thüringen produzieren durchschnittlich rund 950 bis 1.000 Kilowattstunden (kWh) pro Kilowattpeak (kWp) installierter Leistung. Dies liegt über dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 900 bis 950 kWh/kWp und unterstreicht die günstigen klimatischen Bedingungen im Bundesland.
Durchschnittliche Pachtpreise und lukrative Einnahmen
Typisch für Thüringen sind größere landwirtschaftliche Betriebe, historisch bedingt durch die Kollektivierung in der DDR, die großflächige Landwirtschaftsbetriebe schuf. Nach der Wiedervereinigung wurden diese Flächen in großen Einheiten privatisiert oder verpachtet, was die größeren durchschnittlichen Betriebsgrößen von 271,7 Hektar erklärt. Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen in Thüringen sind vergleichsweise niedrig. Für Ackerland liegt der durchschnittliche Pachtpreis bei etwa 375 Euro pro Hektar, während Grünland etwa 198 Euro pro Hektar kostet (2023). Analog zu den Pachtpreisen sind auch die Kaufpreise für landwirtschaftliche Flächen in Thüringen im Vergleich zum Rest der Republik gering. Im Jahr 2023 lag der durchschnittliche Kaufpreis für Ackerland bei etwa 12.000 Euro pro Hektar, während Grünland durchschnittlich etwa 8.000 Euro pro Hektar kostete.
Durch die Verpachtung von landwirtschaftlichen Flächen für Solarparks können Landbesitzer erheblich höhere Einnahmen erzielen als durch traditionelle landwirtschaftliche Pachten. Einnahmen von 2.000 bis 4.000 Euro pro Hektar und Jahr sind möglich, was die wirtschaftliche Attraktivität der Verpachtung von Flächen für Solaranlagen unterstreicht.
Förderung und EEG-Ausschreibungen
In Thüringen gelten etwa 53% der landwirtschaftlichen Fläche als benachteiligte Gebiete. Diese Flächen sind besonders förderfähig und bieten somit zusätzliche Anreize für Investitionen in Photovoltaikanlagen. Diese Gebiete, oft ländlich geprägt, erhalten besondere Unterstützung für den Ausbau erneuerbarer Energien, was die Installation von Solaranlagen erleichtert. Denn benachteiligte Gebiete in Thüringen können von der EEG-Förderung profitieren. Die EEG-Förderung (Erneuerbare-Energien-Gesetz) unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energien durch garantierte Vergütungen für den eingespeisten Strom über einen Zeitraum von 20 Jahren. Flächen, die EEG-förderfähig sind, profitieren also von einer besseren Planbarkeit durch attraktive Einspeisevergütungen, was die Investition in Solaranlagen wirtschaftlich lohnender macht. In den letzten EEG-Ausschreibungen 2023 erhielten insgesamt 22 Projekte in Thüringen einen Zuschlag. Die Gesamtleistung dieser Projekte betrug etwa 150 MW.
Netzbetreiber und Versorgungsgebiete
Die Einspeisung des erzeugten Solarstroms in das öffentliche Netz ist ein entscheidender Faktor bei der Planung eines Solarparks und entscheidet maßgeblich über die Rentabilität eines Solarparks. Für den Anschluss und die Versorgung von Photovoltaikanlagen sind in Thüringen mehrere Netzbetreiber zuständig. Hier sind die wichtigsten Netzbetreiber in Thüringen:
1. MITNETZ STROM:
Netzgebiet: MITNETZ STROM ist der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland und deckt große Teile Thüringens ab, insbesondere den Norden und Osten.
Netzanschlussprüfung: Für Landeigentümer gibt es die Möglichkeit, Netzanschlüsse für die eigene Fläche schnell und unkompliziert zu prüfen. Die Nutzung der Portale für eine schnelle Netzanschlussprüfung (SNAP) ermöglicht es Landeigentümern, unkompliziert und schnell die technischen Voraussetzungen ihrer geplanten Solaranlage zu prüfen. Über dieses Portal können Landbesitzer online prüfen, ob ihre Fläche für den Netzanschluss geeignet ist.
2. TEAG Thüringer Energie AG:
Netzgebiet: TEAG betreibt das Stromnetz in weiten Teilen Thüringens, einschließlich der Landkreise Weimarer Land, Jena und Saalfeld-Rudolstadt.
Netzanschlussprüfung: Die TEAG bietet aktuell kein Online-Portal zur schnellen Netzanschlussprüfung mit einer sofortigen Tagesaussage an. Eine Anfrage ist zwar grundsätzlich über das Online Portal möglich, allerdings werden umfassende Dokumentationen sowie Bearbeitungszeiten von mehreren Wochen benötigt. Zum Online Portal gelangen Sie hier.
3. Lokale Stadtwerke:
Es gibt zahlreiche lokale Netzbetreiber in Thüringen. Diese sind oft in kleineren Städten und ländlichen Regionen aktiv. Lokale Stadtwerke bieten in der Regel kein Online Portal für eine schnelle Aussage an. Netzanschlussprüfungen sind über direkte Anfragen an den jeweiligen Netzbetreiber einzuholen. Landeigentümer können sich also unter Zunahme eines professionellen Dienstleisters direkt an die Stadtwerke wenden, um die Anschlussmöglichkeiten für ihre Flächen zu prüfen und detaillierte Informationen zu den technischen Anforderungen zu erhalten.
Projektplanung und Genehmigung
Die Investition in Solarparks bietet nicht nur wirtschaftliche Vorteile für Landbesitzer, sondern trägt auch zur regionalen Entwicklung bei. Durch den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen entstehen lokale Arbeitsplätze, und die regionale Wirtschaft wird gestärkt. Zudem können Kommunen durch Pachteinnahmen und Gewerbesteuern zusätzliche Einnahmen generieren.
Die Planung und Genehmigung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Thüringen erfordert dabei die Einhaltung umfassender Vorschriften. Dazu gehört die Berücksichtigung von Naturschutzauflagen und Umweltbestimmungen. Zudem müssen Bauanträge gestellt und Genehmigungen eingeholt werden. Der Genehmigungsprozess umfasst in der Regel die Prüfung durch verschiedene Behörden, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen und technischen Anforderungen erfüllt sind.
Fazit
Thüringen bietet gute Voraussetzungen für die Installation von Solarparks. Mit vergleichsweise niedrigen Pachtpreisen, einer hohen Anzahl an Sonnenstunden und der Unterstützung durch EEG-Förderungen in benachteiligten Gebieten ist das Bundesland ein geeigneter Standort für Investitionen in Photovoltaikanlagen. Landbesitzer können durch die Verpachtung ihrer Flächen an Solarprojekte zusätzliche Einnahmen generieren und gleichzeitig zur Energiewende beitragen.